Rezension

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	Bewertung:	(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Die Jungen von Burg Schreckenstein - Band 1 der Jugendbuchserie.
In Neustadt ist das Gymnasium zu klein geworden. Das Schulgebäude platzt aus allen Nähten. Und so sind Eltern, Lehrer und Schüler begeistert, als sie das Angebot eines Burgherrn erhalten auf dessen Burg den Schulbetrieb als Internat führen zu können.

In der Burg verändert sich das Verhalten von Schülern und Lehrern. Man lebt nun zusammen und muss auch miteinander auskommen - und so ergibt es sich, dass sich die Jungen, angeregt von den Räumlichkeiten zu Rittern entwickeln. Die ehemalige Folterkammer wird Sitzungszimmer und das Burggelände verlangt den Schülern viel Arbeit ab.
Ein Neuer Schüler muss sich erst an diesen Rittergeist gewöhnen, doch nach anfänglichen Umerziehungsmaßnahmen gliedert er sich vorbildlich in die Schulgemeinschaft ein und gehört zu den Initiatoren, als es darum geht die Burg für die Schüler zu retten.

Meine Meinung:

Die Geschichten um das Internat Schreckenstein haben mich als Kind schon gefesselt. 
Als Alternative für die Mädchenreihen um Dolly und 'Hanni und Nanni' ist dies die Version für die Jungen.
Burg und Ritterehre, Selbstverantwortung unter Schülern, und Lehrer, die sich für Ihre Schüler interessieren und sie nicht als Kinder abtun, sondern als beinahe gleichwertig betrachten, welche(r) SchülerIn wünscht sich so etwas nicht?
Die Hörbuchversion ist zudem noch mit einem Lageplan der Burg ausgestattet. Man kann sich dadurch die Örtlichkeiten gut vorstellen - den Kapelsee - Wampoldsreuthe, Neustadt, ...

... aber dann ---

beginnt Rufus Beck zu lesen. Was in allen Harry Potter Vertonungen wunderbar passt, ist hier schlicht deplaziert. Hier sind Jungen im Internat, keine Phantasiegeschöpfe, die sich wie Hauselfen von den Menschen absetzen müssen. Hier sind zwar Charaktere vertreten, aber müssen die so schrill sein? - Der Burgherr und sein Diener werden auch im Buch als hochnäsig beschrieben, müssen denn deshalb alle Schüler näselnd gesprochen werden? - Nein Rufus Beck, das muss auch anders möglich sein! Engagierte Lesungen sind gut, aber überdrehte?

Einzig der Türsteher der Bar, den ich als Hagrid aus Harry Potter wiedererkannte, ist gut getroffen. Dies ist natürlich eine Einschätzung einer Erwachsenen, die sich jung geblieben wähnt. Welcher Jugendliche widerspricht mir?

Als Jugendbuch sicherlich mit *** aber als Hörbuch nicht. (Binchen im März 2003)