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Rezension

Cover Die Judenbuche
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt: 

Friedrich Mergel, Sohn eines gewalttätigen Alkoholikers und einer abergläubisch-naiven, am Leben zerbrochenen Mutter wächst ohne Schulausbildung in einem Dorf in Westfalen auf. Mit 12 Jahren gerät der verwahrloste Junge unter den Einfluss seines skrupellosen Onkels Simon. 

Was hat er mit dem Tod eines Försters, den Raubzügen der Blaukittel-Bande, die Holz in großem Stil stiehlt und schließlich dem Mord an einem Juden, von dem Friedrich Geld geliehen hatte, zu tun ? Friedrich flieht zusammen mit seinem Freund Johannes Niemand aus dem Dorf.

23 Jahre später kehrt ein gebrochener Mann aus türkischer Gefangenschaft zurück, der sich als Johannes ausgibt. Als er sich schließlich an der Judenbuche erhängt, wird er eindeutig als Friedrich Mergel identifiziert.

Meine Meinung:

Die Novelle wurde 1842 geschrieben, spielt aber bereits im 18. Jahrhundert. Die Autorin beschreibt die Geschehnisse in einem Dorf ihrer Heimat, zugleich wird das harte Leben in dieser Zeit thematisiert. Sehr schön sieht man anhand der Beschreibungen auch den Übergang von der Romantik zum Realismus, da neben den sozialen Umständen und den Naturschilderungen gerade auch romantische Themen wie z.B. der Aberglaube oder moralische Werte angesprochen werden. Die psychologische Entwicklung Friedrichs, dessen Charakter von seiner Umwelt geprägt wird, verhilft der Novelle ebenfalls dazu, als Schullektüre schon seit Generationen zu dienen. 

Leider konnte ich mit der Sprecherin nicht warm werden. Domröse liest manche Passagen mit einer seltsamen, schleppenden Betonung, manchmal soll kurioses Kichern auf eine ironische Stelle aufmerksam machen. Oftmals hatte ich den Eindruck, die Satzenden hängen geradezu in der Luft. Insgesamt gibt das der Novelle eine meiner Meinung nach viel zu getragene, altmodische Stimmung, in der die Spannungen und die Entwicklung Friedrichs verloren gehen. Gerade in den erzählenden Passagen entsteht eine irritierende Fixierung auf die Sprecherin, deren Satzmelodien meiner Meinung den Aussagen der Sätze zuwiderläuft. 

Gerade die Umsetzung dieses Stoffes als Hörbuch hätte vielen Schülern oder ehemaligen Schülern beweisen können, dass „Die Judenbuche“ keinesfalls nur ein langweiliger Klassikerschinken ist, sondern viele spannende und psychologische Elemente enthält und von dem Gegensatz Romantik-Realismus lebt. Schade, dass dies hier nicht so gelungen ist. (Steffi)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 18.07.2006, letzte Änderung am 10.12.2006, Layout by abrakan