Lew Archer erhält von einer reichen Dame den
Auftrag, ihren Schmuck wiederzubeschaffen, der ihr gestohlen wurde. Sie
verdächtigt ihr Hausmädchen Lucy, doch diese wird schon bald tot
aufgefunden. Lew Archer ermittelt und stößt dabei auf Geheimnisse, die
Lucy - und vielleicht auch nicht nur sie allein - das Leben gekostet
haben...
Meine Meinung:
Mit Ross MacDonalds Lew Archer wurde der Inbegriff
des klassischen Privatdetektivs für die Leserschaft zu Fleisch und Blut.
Durch Christoph Lindert, dem Sprecher dieses Hörbuchs, erfuhr die Figur des
Lew Archer eine stimmliche Verkörperung, die perfekter nicht sein könnte.
Lindert transportiert mit seiner Stimme die in klassischen Detektivromanen
vorherrschende Trägheit so exzellent, dass man sich beim Zuhören in ein
kleines, von schwüler Luft erfülltes, Büro versetzt fühlt, wie wir alle
es wohl von Filmen aus diesem Genre vor Augen haben. Genau hieran erkennt
man den Unterschied zu einer Person, die vorliest und einem Künstler.
Lindert zählt, das hat er schon mehrfach - und hiermit einmal mehr -
bewiesen, zur zweiten Kategorie. Er ist ein Künstler, und zwar ersten
Ranges.
Aber auch die Romanvorlage an sich hat schon viel zu
bieten, was der Sprecher in dieser Hörbuchproduktion effektiv
unterstreicht. Ross MacDonald hat mit diesem Krimi einen raffinierten,
atmosphärisch dichten Detektivroman geschrieben, der allein durch seine
verströmende Atmosphäre ein Genuss ist. Zudem noch eine intelligent
geflochtene Story, deren Spannungsbogen nie durchhängt und ein Plott, der
gefällt - wirklich gelungen!
Lew Archer steht seinen Kollegen, wie z. B. Sam
Spade oder Philip Marlowe, in nichts nach. Er ist Detektiv durch und durch.
Und wer solchen Geschichten zugetan ist, wird seine helle Freude an dieser
Hörbuchfassung dieses Krimi-Klassikers haben. Eine echte Empfehlung. (Petra)