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Rezension

Cover Gott schütze dieses Haus
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Keldale, ein verschlafenes Nest im englischen Yorkshire: William Teys wurde enthauptet. Neben ihm kauert seine unförmige Tochter Roberta. Ein Geständnis braucht ihr niemand zu entlocken: „Ich war’s“ ist das einzige, was sie sagt, bevor sie verstummt. Schock oder Scham? Oder ein falsches Geständnis um den wahren Täter zu schützen? Das herauszufinden, sind Inspektor Thomas Lynley und Sergeant Barbara Havers – ein ungleiches Ermittler-Duo, das hier erstmals gemeinsam ermitteln – bemüht.

Meine Meinung:

Das eigentlich interessante an den Fällen des Ermittlerduos sind die Ermittler selbst. Inspektor Lynley und Sergeant Havers arbeiten beide für das Scottland Yard. Für den aus einer Adelsfamilie stammenden Thomas Lynley ist dies kein Broterwerb. Er ist vermögend genug, um nicht arbeiten zu müssen. Zudem sieht er auch noch verdammt gut aus. Ganz anders die aus dürftigen Verhältnissen stammende Barbara Havers, mit der es das Leben nicht so gut gemeint hat. Hinter ihr liegt eine belastete Kindheit und ihr tägliches Leben wird von Sorge gezeichnet und einem bedrückendem Elternhaus, von dem sie keinen Abstand halten kann, da die Eltern in gewisser Weise auf ihre Hilfe angewiesen sind. Auch optisch hat Barbara Havers nichts zu bieten. Und neben dem eleganten und weltmännischen Inspektor Lynley wirkt sie noch plumper und farbloser.

Diese Konstellation verspricht eine interessante Nebengeschichte. Der Zuhörer wird nicht enttäuscht. Denn Elizabeth George durchleuchtet ihre Ermittler psychologisch sowohl als Einzelpersonen, als auch in ihrer Zusammenarbeit. Eine Menge Spannungen entstehen zwischen den beiden, meistens hervorgerufen durch Barbaras Gefühl der Unzulänglichkeit und ihrem stillen Vorwurf gegenüber Lynley, vom Leben begünstigt zu sein. Ihre Vorurteile muss sie ein Stückweit revidieren und erkennen, dass Reichtum und Schönheit allein noch lange nicht glücklich machen. Doch es bleibt noch genug Stoff für weitere Folgen aus der Serie um das Ermittlerduo übrig, so dass man hoffen kann, dass der Patmos Verlag die Krimi-Serie weiter verfolgt.

Der Kriminalfall an sich ist nicht spektakulär. Doch das ist von Elizabeth George auch nicht beabsichtigt. Viel wichtiger als ein möglichst kniffliger Fall sind ihr dabei die Beweggründe und die psychologischen Hintergründe für die Tat. Dass die Autorin neben ihrem Englisch-Studium einen Abschluss in Psychologie gemacht hat, kommt ihren Romanen zugute.

Für England hat die Amerikanerin Elizabeth George einen besonderen Faible. Ihre Liebe für das Land merkt man nicht zuletzt in den zahlreichen literarischen Anspielungen auf Klassiker der englischen Literatur, die sie in diesem Kriminalfall untergebracht hat. So kann man mit großem Vergnügungen z. B. Hinweise auf Jane Austen oder Charlotte Brontë und ihren Roman „Jane Eyre“ entdecken.

Die vorgenommenen Kürzungen sind nicht unerheblich und doch kaum spürbar. Die Befürchtung, dass die Straffung zu Lasten der Figurenentwicklung Lynley/Havers geht, hat sich glücklicher Weise nicht bewahrheitet. Und auch der Kriminalfall bleibt absolut nachvollziehbar. Großes Lob für die Sorgfalt, mit der die Vorlage behandelt wurde!

Hannelore Hoger mit der Lesung zu betrauen, war ebenfalls eine ausgezeichnete Wahl. Zum einen passt sie zur bedrückenden Atmosphäre der Geschichte. Zum anderen wird sie allen Figuren gerecht. Die resignierte und negativ eingestellte Barbara Havers nimmt man ihr ebenso ab, wie den blaublütigen, scheinbar sorglosen Lynley. Aber auch die in den Mordfall verwickelten Figuren trifft sie stimmlich ganz genau.

Die Kapitelübergänge werden mit Musik begleitet, die der Atmosphäre auch sehr zuträglich ist. Ein wirklich rundes und ungetrübtes Hörvergnügen eines interessanten psychologischen Krimis.

Fazit: Mir hat das Hörbuch großen Spaß gemacht! Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass es weitere Fälle des Ermittlerduos in dieser ausgezeichneten Qualität zu hören geben wird. (Petra)

Button geht es zum Autorenbericht über Elizabeth George und ihre Krimi-Serie.

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 15.10.2005, letzte Änderung am 29.11.2006, Layout by abrakan