Im Jahr 1994 werden in Algerien fünf Frauen von
Fundamentalisten ermordet. Vier davon sind französische Nonnen, die fünfte ist eine
schwedische Touristin. Ein Jahr später ereignen sich in Schweden eine Reihe grausamer
Morde an alleinstehenden Männern. Die Opfer scheinen keinerlei Gemeinsamkeiten zu haben.
Doch nach und nach verdichtet sich der Verdacht, daß alle Männer eine zweite, dunkle
Seite hatten, die sie im öffentlichen Leben verstecken konnten. Doch wer will sich
deswegen an ihnen rächen? Kommissar Wallander gerät in Bedrängnis, als eine Bürgerwehr
mit Selbstjustiz droht.
Meine Meinung:
"Die fünfte Frau" war mein erster Mankell und ich weiß
nicht, ob man unbedingt mit einem Hörbuch beginnen sollte. Ich für meinen Teil, war sehr
geschockt, über die düstere, geradezu trostlose und deprimierende Atmosphäre, die durch
die sparsam verwendeten Geräusch- und Musikeinblendungen noch verstärkt wurde. Leider
kann ich nicht beurteilen, ob dies in den Büchern genauso ist. Besonders gelungen fand
ich hingegen die Stimme von Ulrich Pleitgen als Wallander, dafür klang seine Tochter
manchmal etwas quietschig!
Die Geschichte hat sehr interessante Themen, die sich um Fragen
der Selbstjustiz, der Gewalt zwischen Männern und Frauen und der Doppelmoral bei
Regierungen drehen. Leider reichen gute Ansätze allein nicht aus, um 2 Kassetten lang zu
fesseln. Stellenweise wurden mir einfach zu viele Indizien bzw. Spuren angedeutet, die
teilweise nie geklärt, oder aber unbefriedigend abgehandelt wurden. Ständig wurde
erwähnt, wie brutal die Morde sind, so daß ich mich frage, ob sie vielleicht im Buch
sehr detailliert dargestellt sind. Ich brauche keine genaue Schilderung der Todesart, aber
entweder spielt die Brutalität eine wichtige Rolle, dann bitte darauf eingehen oder eben
nicht, dann bitte auch die permanenten Andeutungen sparen. Insgesamt zu unausgewogen,
etwas unlogisch und die Auflösung unbefriedigend. In der Idee steckt ein großes
Potenzial, aber der Hörer bleibt am Ende mit zu vielen Fragen und gedrückter Stimmung
zurück. Bei dem nächsten Mankell, werde ich es doch einmal mit einem Buch versuchen. (Tara)