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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze) |
Inhalt:
Dass in ihrem Leben etwas
nicht stimmt, merkt Annabel Leonhard erst, als sie sich zum ersten Mal auf
eine Waage stellt, die Auskunft über den Fettanteil des Körpers gibt. Von
da an beginnt die 31-Jährige an allem in ihrem Leben zu zweifeln: Ihrer
langjährigen Beziehung zu ihrem Freund Ben, ihrer Frisur, ihrer Figur und
besonders dem fehlenden Abenteuersinn in ihrem Leben. Um etwas Schwung in
ihren Alltag zu bringen, nimmt sie sich unangemeldet eine einwöchige
Auszeit und fliegt zu ihrer exzentrischen Tante Gesa nach Mallorca.
Zunächst scheint alles schief zu gehen, ihr Koffer ist verschwunden, die
Tante beschäftigt und Annabel auf der Suche nach einer Toilette. Doch genau
dabei lernt sie den jungen Sunnyboy Robin kennen und glaubt sich bereits am
Abend ihrer Ankunft bis über beide Ohren verliebt.
Während sie die nächsten Tage noch ganz entzückt von ihrem
"Problem" ist, plötzlich die Wahl zwischen zwei Männern zu
haben, trifft sie die Frau, die dabei ist, sich ihren Ben zu angeln.
Plötzlich sind geplante Seitensprünge und romantische Mondspaziergänge
vergessen und Annabel fährt die Krallen aus.
Leider muß Annbel aber mal wieder erkennen, daß sie ihr Leben nicht
wirklich selbst steuern kann...
Meine Meinung:
Zugegeben, ich habe mich immer etwas
gesträubt ein Buch der Autorin zu lesen. Vielleicht hat mich bereits der
exotische Name abgeschreckt, noch eher aber wohl das Gefühl, hier eine
weiter Frauenautorin in der Reihe von Eva Heller oder Gaby Hauptmann zu
finden.
Ich muß jedoch sagen, daß ich nach "Freizeichen" sehr positiv
überrascht bin. Es fehlt die mich etwas nervende Stutenbissigkeit einer
G.Hauptmann und klischeehafte Schicki-Micki-Szenerie einer Eva Heller. Von
Kürthy ist ehrlicher, realistischer und gott sei dank nicht
überemanzipiert. Sie spart nicht mit Selbstironie ihren
Geschlechtsgenossinen gegenüber, aber sie belehrt sie nicht.
Annabel Leonhard steckt in jeder Frau, die länger in einer Beziehung lebt.
Den Spagat zwischen gewünschten Abenteuer und gelebter Geborgenheit erkennt
sich die eine oder andere wieder. Ich schon!
Die Geschichte um diese typischen "Frauenproblemchen" ist
unterhaltsam und kurzweilig. Man schmunzelt, lacht, nickt und wünscht sich,
die beste Freundin anzurufen und mit ihr eine Flasche Prosecco aufzumachen.
Besonders positiv ist mir auch die Sprecherin Svenja Pages aufgefallen, die
Annabel auf unvergleichliche Weise Leben einhaucht. Sie zaudert, sie
schmollt, sie flirtet, sie leidet. Meiner Meinung nach hat sie die
wankelmütige Gefühlswelt Annabels sehr gut rüber gebracht. Einzig bei den
männlichen Rollen war das tiefe Timbre in der Stimme manchmal ein wenig
zuviel des Guten. Dann lieber etwas mehr Klischee wie bei Annbels
Gegenspielerin, in der man allein durch Svenja Pages Stimme schon die
"dürre Zicke" zu sehen glaubt.
Fazit: Eine angenehme Überraschung auf dem weiten
Feld der Frauenromane! (Tara)
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