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Rezension

Cover Frau Sartoris
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Margarethe ist verliebt, frisch verliebt in den begüterten Philip, doch der lässt sie kurzerhand wegen einer besseren Partie sitzen. Damit beginnen Margarethes Probleme. Sie landet im Sanatorium und frisch entlassen, freundet sie sich mit Ernst an. Der ist zwar mit seinem Beruf als Bankangestellter, seinem Kegelclub, der Skatrunde und seinem Handicap, der Beinprothese, kein besonders spannender Mann, aber sie hätte es schlimmer antreffen können. Schließlich sind da noch Irmi, seine liebevolle Mutter, die netten Sonntagnachmittage bei Kaffee und Kuchen und die Fernsehabende mit Kuli oder Frankenfeld - eine vorzeigbare Vorstadtidylle mit Eigenheim und Garten.

Dann kommt auch noch Daniela, das Töchterlein, auf die Welt, und alles scheint Friede, Freude, Eierkuchen. Margarethes Leben geht seinen Gang, beinahe ohne dass sie wirklich Anteil daran nimmt.

Das ändert sich, als sie Michael kennen lernt. Zusammen mit ihm möchte sie einen Neuanfang wagen, doch da holt die Vergangenheit sie wieder ein.

Meine Meinung:

Der Inhalt hört sich nach typischem Frauenschicksal in einer Kleinstadt an. Wäre die Geschichte darauf zu reduzieren, würde kein Hahn danach krähen. Schließlich ist das oft genug langweilige Realität.

Dieses kleine, feine Buch wird durch seinen Ton zu etwas ganz besonderen. Margarethes Geschichte beginnt quasi beim Therapeuten, sie wird vom Jetzt in die Vergangenheit vor uns ausgebreitet. Distanziert und kühl ist der Stil, der Leser wird wie ein Beobachter herangeführt, und auch die fehlenden Emotionen Margarethes werden wunderbar stilistisch umgesetzt.

Eingestreute Zeitungsausschnitte machen dem Leser klar, dass damals noch etwas passiert sein muss, ein Autounfall, bei dem Margarethe am Steuer saß, jedoch wird die Frage, wer denn getötet wurde, sehr langsam und spannend geklärt. Die Geschichte entwickelt sich also von mehreren diffusen Enden, zu einem klaren konkreten Bild, schlicht, frisch formuliert und sehr bewegend.

Frau Sartoris sollte man kennen lernen. Das Buch legt man nicht aus der Hand, der Lesesog erfasst einen, bis es ausgelesen ist.

Wer sollte es dann auch besser interpretieren können als die Autorin selbst? Scheinbar ging man auch bei dieser Produktion davon aus, dass diese Konstellation günstig ist. Die Autorin liest genau so, wie der Schreibstil es nahe legt, kühl, distanziert und emotionslos.

Diese Lesart spiegelt Margarethes Verfassung genau wider, war für mich aber äußerst schwer zu ertragen. 210 Minuten einem Vortrag ohne akustische Höhen und Tiefen zu lauschen, ist nach meiner Empfindung selbst dann eine Zumutung, wenn der Stil genau dem der Geschichte entspricht.

Zudem sind die Tracks teilweise um 45 Minuten lang, eine Unterbrechung führt also zu minutenlanger Suche nach dem Wiedereinstieg

Frau Sartoris ist ein wirklich gelungener kurzer Roman, wer jedoch den Inhalt, genießen möchte, sollte das Buch zur Hand nehmen. (Binchen, April 2004)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 26.03.04, letzte Änderung am 07.04.2004, Layout by abrakan