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Rezension

Cover Die Frauen der Familie Mann
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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt: 

Der Bekanntheitsgrad der Frauen der Familie Mann stieg spätestens nach dem TV-Dreiteiler Die Manns – Ein Jahrhundertroman von Heinrich Breloer. Da ist Katja Mann, geborene Pringsheim. Ihre Großmutter, Hedwig Dohm geboren 1831 und ihre Mutter, Hedwig geboren 1855, stammten aus dem jüdischen Bürgertum und waren in Berlin ansässig, nach Hedwigs Heirat mit Friedrich Wilhelm Dohm konvertierte sie zum Protestantismus.

Die Tochter Hedwig, die dieser Ehe entsprang, wollte Schauspielerin werden. Nach 
ihrer Heirat mit Alfred Pringsheim beendete sie ihre nicht so erfolgreiche Karriere und zog nach München. 

1883 bekam Hedwig Pringsheim Zwillinge, Klaus und Katherina, später nur noch Katja genannt. Katja hatte eine schöne Kindheit. Sie wuchs mit vier Brüdern auf, bekam Privatunterricht und lernte leicht. Zu ihrem Bruder Klaus hatte sie eine starke Bindung.

Thomas Mann kannte die Kinder Pringsheim bereits von einer Reproduktion des Gemäldes Pierrots von Friedrich Kaulbach, das er in seinem Zimmer in Lübeck hängen hatte. Schon damals war er von dem Kinde Katja angetan. Als Student in München lebend, sah er sie, denn er nahm oft den gleichen Weg mit der Straßenbahn, und da wusste er, dass sie seine Frau werden musste. 

Im Februar 1905 heirateten Thomas Mann und Katja Pringsheim. Bereits neun Monate nach der Hochzeit wurde Erika geboren. Sie sollte ein Leben lang ein enges Verhältnis zu ihrem Vater haben. Zwischen 1906 und 1919 gebar Katja Mann - Klaus, Golo, Monika, Elizabeth und Michael. 

Jedes der Kinder hatte ein bewegtes Leben. Erika Mann gründete mit ihrem Bruder Klaus das politische Kabarett „Die Pfeffermühle“. Im 2. Weltkrieg trat sie der amerikanischen Armee bei und war bei der Invasion in der Normandie mit dabei, gerüstet mit ihrer Schreibmaschine und vielen Zigaretten. Sie berichtete aus dem Spanischen Bürgerkrieg, bereiste Ägypten und Persien. Nach Kriegsende schrieb sie über den Nürnberger Prozess und besuchte Polen und die Tschechoslowakei. Eine Entspannung zwischen Ost und West war ihr wichtig, doch brachte ihr das Schwierigkeiten und den Ruf der Spionagetätigkeit. Woraufhin ihr Vater ihr ein feste Anstellung gab. Sie kehrte ins Elternhaus zurück und widmete sich der Arbeit ihres Vaters bis zu ihrem Tod.

Monika Mann, die mittlere Tochter studierte in Florenz Musik und Kunstgeschichte und fühlte sich fern der Familie am wohlsten. Monika stand zwischen allen Stühlen, Golo war ihr am nächsten. Sie heiratete den ungarisch-jüdischen Kunsthistoriker Jenö Lányi.
Doch das Glück war nur kurz. Bei ihrer Flucht vor den Bombenangriffen in London gingen sie im September 1940 an Bord der "City of Benares“. Das Schiff wurde von einem deutschen Torpedo getroffen und sank. Ihr Mann ertrank vor ihren Augen. Monika erlebte 20 Std. im Wasser, bevor sie gerettet wurde. Später fand sie ihr Glück auf Capri und lebte dort mehr als 30 Jahre lang.

Elizabeth Mann, die jüngste Tochter und Thomas Manns’ Lieblingskind. Sie hatte ein gutes Verhältnis zu Erika, erlangte bereits mit 17 Jahren das Abitur. An der Kurischen Nehrung entwickelte sie schon früh ihre Liebe zum Meer. Die Familie Mann hatte dort ein Ferienhaus. In den USA lernte sie Giuseppe Antonio Borgese, Schriftsteller und Kritiker, kennen. Aufgrund seines Buches „Goliath“ (dtsch: „Der Marsch des Faschismus“) wusste die junge Elizabeth bereits, dass sie diesen Mann heiraten wollte, obwohl sie ihm noch nicht begegnet war. Borgese war eine eindrucksvolle Persönlichkeit, aber auch sehr aufbrausend. Er war 36 Jahre älter als Elizabeth und nur 7 Jahre jünger als Thomas Mann. Nach der Geburt ihrer zwei Töchter Angelica und Domenica widmete sie sich vermehrt ökonomischen Projekte. Sie war sehr erfolgreich, was aber die Eifersucht ihres Mannes herauf beschwor. Der Rettung der Weltmeere war ihr persönlichstes Projekt bis zu ihrem Tode 2002.

Meine Meinung:

Der Titel des Hörbuches führt den Hörer in die Irre, denn die Frauen der Familie Mann sind mit den Männern der Familie Mann, insbesondere natürlich mit Thomas Mann, unlösbar verbunden. Das zeigen die ersten 3 CDs deutlich. Doch Hildegard Möller schafft es trotz der Größe Thomas Manns, den Blick auf die Frauen gerichtet zu halten. Im letzten Teil des Hörbuchs (4. CD) erfährt der Hörer wie es mit den Frauen der Familie Mann nach Thomas Manns Tod weiterging. Sie alle tauchen dem Hörer sehr lebendig vor dem inneren Auge auf. Katja Mann, die sich ganz ihrem Mann und seinem Lebenswerk widmete; das bewegte Leben Erika Manns und ihre schweren letzten Jahre; Monika Mann, die Schwierige, die es innerhalb der Familie schwer hatte und Elizabeth Mann, die einzige Tochter, die ein eigenständiges Leben aufbaute. Eva Mattes warme und ruhige Stimme tut noch das Ihre dazu, das Hörbuch zu einem Hörgenuss zu machen. Es gäbe über die Manns viel zu schreiben, auch in einer Hörbuchbesprechung – ich kann dem Interessierten nur die Empfehlung geben, reinzuhören und abzutauchen in eine Familienbiografie, die bewegt. (JMaria im Januar 2006)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 22.01.2006, letzte Änderung am 12.03.2006, Layout by abrakan