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Rezension

Cover Empfänger unbekannt
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(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Deutschland/USA 1932 - Max Eisenstein und Martin Schulse betreiben in San Francisco zusammen eine bekannte Galerie. Martin kehrt zurück in die Heimat nach Deutschland.

Dort stellet er fest, dass die Deutschen auch 14 Jahre nach Kriegsende noch hungern und unter den Reparationsverpflichtungen leiden. Die Nation wartet auf die Erlösung.

In seinen Briefen an Max beschreibt Martin die Situation in Deutschland, sein neues Heim, eine erstaunlich günstige Villa, die für Repräsentationszwecke glänzend geeignet ist und vor allem, wie sehr er Max vermisst. Max erinnert an die gemütlichen Abende, bei denen er liebevoll in die Familie Schulse aufgenommen wurde. Gisela, Maxens Schwester, hatte sogar einmal eine kleine Affäre mit Martin.

Die Zeit schreitet voran, man schreibt das Jahr 1933 und es gelangen auch beunruhigende Meldungen über einen Adolf Hitler nach Amerika. Martins Auskünfte und Verhalten zu dieser politischen Entwicklung in Deutschland sind jedoch erschreckend für Max.

An der Freundschaft zwischen Max und Martin sollten diese Ereignisse jedoch nichts ändern  - schließlich hat man sich ja immer gut verstanden. Gute Vorsätze? Realistische Einschätzung?  - Man wird sehen.

Meine Meinung:

Wir lauschen dem Briefwechsel von Max und Martin – Max alias Charles Brauer, Martin gesprochen von Manfred Zapatka, es ist eine Lesung, weder inszeniert, noch mit Musikuntermalung. Und das ist gut so, der kurze Text von ca. 64 Seiten hat genügend Aussagekraft um ohne Begleitwerk auszukommen.

Etwas holpernd gerät man hinein ins Geschehen: Zapatka hält wohl den ersten Umschlag in Händen – Adresse und Absender werden ausführlich vorgelesen, so wie auch in 84, Charing Cross Road. Hier kann man auf kein Wort verzichten, selbst Empfänger und Absender sind von entscheidender Bedeutung Nach dem zögerlichen Beginn geht es jedoch flüssig und gekonnt weiter. Mir bleibt die Frage, ob das ein gewollter Effekt ist.

Beide Sprecher beherrschen ihr Metier aufs Beste, und die Betroffenheit, die sich während der Geschehnisse beim Hörer einstellt wird durch sie beängstigend gut verstärkt. Die Texte werden mit dem Herzblut im Hintergrund vorgelesen, das der Schreiber vermutlich in die Zeilen gelegt hatte. Die Stimmungen sind glänzend eingefangen. Die Gestaltung der Geschichte ist hier, in der Rezension des Buchs im Buecher4um, ausführlich beschrieben, ohne zuviel zu verraten.

Journalistisch ist der Stil, kurz und prägnant die Wirkung … - und lang anhaltend die Nachwirkung. Der Text war in den USA 1938 in einer New-Yorker Zeitschrift zum ersten Mal erschienen, nochmals aufgefrischt gedruckt, wurde er 1992. Dass er während der Nazi-Herrschaft in Deutschland zu den verbotenen Schriften gehört, erklärt sich von selbst.

Das Booklet klärt über die Hintergründe des Textes auf. Die Datumsangaben bei den Trackbezeichnungen sind zudem hilfreich, um den Verlauf, mit der Zeitgeschichte im Hinterkopf, zu verfolgen.

Ein beeindruckender kurzer Text in einer tollen Hörversion. (Binchen, Oktober 2005)  

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 12.10.2005, letzte Änderung am 01.12.2005, Layout by abrakan