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Rezension

Cover Effi Briest
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Die siebzehnjährige Effi, Tochter des Ritterschaftsrats von Briest auf Hohen-Cremmen, heiratet auf das Betreiben ihrer Eltern hin, den fast doppelt so alten Landrat Geert Baron von Innstetten und folgt ihm in sein Haus im hinterpommerschen Kessin. Der Ehe des unerfahrenen und lebensfrohen Mädchens mit dem prinzipientreuen und korrekten, doch hölzernen Baron steht unter keinem guten Stern. Innstetten überlässt seine Frau zu sehr sich selbst und allerlei Spukgeschichten ranken sich um ihr neues Zuhause. Effi verfällt zusehends in Lethargie und ihrem Mann scheint es nur wichtig zu sein, dass ihre Freundschaft zu dem kunstbeflissenen Apotheker Alonzo Gieshübler nicht zu weit geht. Auch die Geburt der Tochter Annie verbessert die Beziehung der Eheleute nicht. In diesem Zustand lernt Effi den Lebemann und Charmeur Major Crampas kennen. Er umschwärmt sie und Effi, die sich mehr durch die Aufmerksamkeit geschmeichelt fühlt, als echte Leidenschaft für ihn empfindet, beginnt eine Affäre mit ihm. Von Schuldgefühlen geplagt, ist sie jedoch mehr erleichtert, als ihr Mann kurz darauf als Ministerialrat nach Berlin versetzt wird.

Erst einige Jahre später, als Effi und Geert sich mit ihrer Ehe arrangiert haben, findet der Baron die Liebesbriefe Crampas an seine Frau und erfährt von ihrem Treuebruch. Effis gesellschaftlicher Abstieg ist damit besiegelt.

Meine Meinung:

Ich will hier gar nicht auf die Symbolik und die gesellschaftspolitische Bedeutung eingehen, die Fontane so gekonnt in diesem Klassiker verarbeitet hat. Für mich persönlich, zählt „Effi Briest" zu den Romanen, die ich auch in der Schule schon gerne gelesen habe, obwohl gerade Fontanes bisweilen unsagbar detaillierter Stil nicht immer leicht durchzuhalten ist. Dieses Tatsache macht es einem ungeübten Hörer sicher auch schwer, sich in die Geschichte als Hörbuch einzufühlen. Vielleicht ist es gerade zu Beginn empfehlenswert, sich Zeit für die ersten Kapitel zu nehmen, sich bewusst auf den ungewohnten Stil des Autors einzulassen, die Augen zu schließen und zu versuchen, aus Fontanes Detailverliebtheit ein Gesamtbild im Kopf entstehen zu lassen. Ich verspreche, ab der 2-3 Kassette ist es einfacher und man kann das Sittengemälde genießen, dass vor einem entsteht. Wer den Roman schon kennt, oder des Öfteren ungekürzte Lesungen hört, wird an der Sprachkunst von Gert Westphal seine pure Freude haben. Ich kann es kaum beschreiben, wie sehr seine Stimme unter die haut geht. Er ist die 17 jährige Effi mit ihren Freundinnen im Garten, ist die gestrenge Mutter, der kühle Innstetten, der feurige Crampas, kurzum er nimmt sich die Zeit und die Mühe auf sich, jeder Person durch seiner Stimme Charakter und Leben zu verleihen, gleichgültig ob Haupt-oder Nebenperson (gibt es die überhaupt bei Fontane?). Ich habe von dem inzwischen wohl 80jährigen Dresdner Westphal gelesen, seine Stimme sei ein eigenes Orchester. Auf alle Fälle ist „Effie Briest" dann eine Symphonie, die das Zuhören lohnt.
Wenn ich überhaupt etwas negativ bemerkt habe, dann, dass man so ein Werk eigentlich als CD besitzen möchte. Um bestimmt Stellen wieder zu Hören, Fontanes Beschreibungen zu genießen oder um in der Vielfalt von Gert Westphals Stimmpräsenz zu schwelgen. Denn ein Klassiker fühlt sich auch auf einem modernen Medium wohl!

Für mich hat sich das Wiedersehen mit einem alten Bekannten gelohnt.

Fazit: Eine Lesung zum sich darauf einlassen! (Tara)

Button geht es zur Rezension der ungekürzten Lesung von "Effi Briest" mit Udo Samel als Sprecher.

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 21.07.2002, letzte Änderung am 02.04.2006, Layout by abrakan