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Rezension

Cover Doktor Murkes gesammeltes Schweigen
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Bewertung:
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:  

Dr. Murke, Mitarbeiter der Kulturabteilung einer Rundfunkanstalt, bekommt eines schönen Tages den Auftrag aus zwei auf Band gesprochenen Vorträgen des großen Schriftstellers Bur-Malottke das Wort "Gott" herauszuschneiden und durch die Formulierung "Jenes höhere Wesen, das wir verehren" zu ersetzen. Der Dr. Murke zur Seite stehende Tontechniker findet wenig später Verwendung für die herausgeschnittenen "Gott"-Bandschnipsel, schließlich ist dem ganzen Hause bekannt das Dr. Murke "Schweigen" sammelt...

Meine Meinung:

Wie herrlich, Böll's Satire über das Radio ist vielleicht die hörenswerteste Radiosatire überhaupt - an manchen Stellen mußte ich laut loslachen :-)

Man muß wissen: Die Erstsendung dieser Satire auf den Zeitgeist erfolgte im Jahre 1956 in Form einer Lesung, damals war der Rundfunk das Massenmedium der Bundesrepublik und Böll erreichte deshalb auch ein Massenpublikum. Das Stück kam in die Öffentlichkeit im Zeitalter des Wirtschaftswunders, Politiker und auch Kulturgrößen "korrigierten" an ihren Biographien herum (eben wie unser großer Bur-Malottke das macht).
Der zweite Schwerpunkt in Böll's Erzählung befaßt sich mit der inhaltsleeren Phrasendrescherei die der Hörer im Rundfunkalltag so geboten bekommen kann. Wohltuend erscheint zum verdienten Feierabend das "gesammelte Schweigen", welches sich unser "Held" Dr. Murke dann anhören kann.

"Biograhiekorrektur" ist ein Thema das es zu allen Zeiten gab und wahrscheinlich gibt, seien es nun uralte Nazis, alte SED-Bonzen oder junge Wirtschaftsmanager. Und im Zeitalter des privaten Dudelfunks erwische ich mich des öfteren beim "Schweigen" - wie schön das auch moderne Radio- und Fernsehgeräte einen Ausschalter haben - manchmal ist "schweigen" eben mehr. Insofern hat Böll's Satire also auch sehr aktuelle Bezüge zu bieten.

Die hier besprochene Hörfassung ist natürlich eine Rundfunkproduktion und stammt aus dem Jahre 1986. Die beteiligten Sprecher sind gut gewählt, die Figuren alle also sehr gut besetzt (Henning Venske als Dr. Murke dürfte wohl die bekannteste Stimme des Hörwerks sein).

Abgerundet wird das positive Gesamtbild des Hörspiels noch durch die vorhandenen 5 Minuten Tracks und das gelungene und informative Booklet. (Peka, Oktober 2006)

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 20.11.2006, letzte Änderung am 05.12.2006, Layout by abrakan