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Abkürzungsverzeichnis

 

Auf den meisten Hörbüchern finden sich Abkürzungen oder Bezeichnungen, die das dargebotene Produkt näher erklären sollen. Hierzu ein paar Erläuterungen:

Lesung (L): Bei einer Lesung wird tatsächlich das Buch vorgelesen. Hier gibt es natürlich qualitative Unterschiede. Denn ein bloßes Vorlesen allein überzeugt oft nicht. Richtig gute Sprecher verstehen es die Geschichte zu erzählen, als würde er dem Hörer direkt gegenübersitzen. Aber dies zu unterscheiden lernt man, wenn man ein paar Hörbücher gehört hat.

Es gibt gekürzte Lesungen und ungekürzte Lesungen. Bei einer Lesung sollte man zudem dann darauf achten, ob sie gekürzt oder ungekürzt ist. Meistens steht das auf dem Produkt drauf. Doch leider bei Weitem nicht immer. Hier würde ich mir zur Regel machen, dass ein ca. 300 Seiten starkes Buch als Hörbuch ca. 6 CDs (5 MCs) lang ist. Dies ist zumindest eine kleine Orientierungshilfe. Leichte Kürzungen empfinde ich in einigen Fällen auch nicht als sehr schlimm, aber mir persönlich ist eine ungekürzte Lesung am liebsten. Warum überhaupt gekürzt wird, dazu findet sich unter dem Punkt Warum sind Hörbücher so teuer? eine kleine Erklärung. Aber auch gekürzte Lesungen haben ganz gewiss ihren Reiz. Denn es gibt Bücher, die einen wohl vom Inhalt her interessieren, mit denen man sich aber nicht unbedingt wochenlang beschäftigen möchte. Da ist eine gekürzte Lesung durchaus eine Lösung. Zumal es hierbei ja zu unterscheiden gilt, wie stark ein Buch gekürzt wurde.

Ein kleiner Hinweis noch: Einsteigern würde ich zunächst Lesungen empfehlen. Denn sie sind einem Buch weit ähnlicher als z. B. ein Hörspiel.

Autorisierte Lesefassung (AL): Bei der autorisierten Lesefassung handelt es sich um eine Lesung in gekürzter Fassung, die der Autor jedoch selbst genehmigt hat. Hier ist also zumindest der Autor der Meinung, dass man sein Buch dann immer noch versteht, also keine gravierenden Stücke fehlen. D.h. aber nicht, dass alle anderen Kürzungen den Zusammenhang auseinander reißen. Man sollte hier auch bedenken, dass z.B. bei älteren Werken die Autoren oft gar nicht mehr die Genehmigung geben können, da sie schon verstorben sind. Auch bei Übersetzungen ist es nicht so einfach, da der Autor die deutsche Übersetzung sicher nicht so genau einschätzen könnte, wenn er sich denn die Mühe machen würde, so dass ich persönlich auf dieses Merkmal nicht allzu viel geben würde.

Autorenlesung (A): Hinter dem Begriff Autorenlesung verbirgt sich nichts weiter, als das naheliegende: Der Autor liest sein Buch selbst. Ob gekürzt oder ungekürzt geht aus diesem Begriff nicht hervor.

Inszenierte Lesung (IL): Bei einer inszenierten Lesung handelt es sich um eine Lesung, die mit Effekten wie Musik untermalt ist. Recht wirkungsvoll um eine Atmosphäre zu unterstreichen.

Lesung mit verteilten Rollen (LV): Hierunter kann man sich ein Zwischending zwischen Hörspiel und Lesung vorstellen. Es ist recht nah an einer Lesung dran. Dialoge können jedoch einfach so stattfinden, ohne dass der Hörer ständig darauf aufmerksam gemacht werden muss, wer zu wem etwas sagt, wie es bei einer reinen Lesung unerlässlich ist. In einer reinen Lesung finden wir Sätze wie: "... sagte er". Das muss hier nicht sein, da sich das durch den jeweiligen Sprecher von selbst erklärt. Anders jedoch als beim Hörspiel, verzichtet eine Lesung mit verteilten Rollen meist auf die Geräuschkulisse, die oft erklärend für Sätze steht. Fußschritte z. B. für einen Satz, der erklärt, dass gerade jemand irgendwo lang geht. Meeresrauschen z. B. um ohne Worte zu erklären, wo sich die Figuren der Handlung gerade befinden.

Hörspiel (H): In einem Hörspiel gibt es auf jeden Fall mehrere Sprecher. Das ist auch ein gutes Zeichen, woran man erkennen kann, dass es sehr wahrscheinlich keine Lesung ist (Ausnahmen mit mehreren Sprechern gibt es auch da, jedoch selten) sondern ein Hörspiel. Fehlt also mal das Merkmal Hörspiel oder die Abkürzung (H), so kann man sich hieran ganz gut orientieren. Ein Hörspiel darf man sich so vorstellen, wie die Cassetten, die viele von uns in der Kindheit begleitet haben. Um einige zu nennen: „Fünf Freunde", „Die drei ???", „TKKG", etc.. Für diejenigen, die sich damit nicht so auskennen hier eine kleine Erklärung: Ein Hörspiel lebt von Dialogen und Geräuschen sowie Musikuntermalung. Was hierbei verloren geht, ist leider oft die Gedankenwelt der Charaktere. Ähnlich wie beim Film, lassen sich die Gedanken und Gefühle der Figuren kaum herüberbringen. Wobei der Film noch den Vorteil hat, dass es dem Schauspieler hier durch die Mimik und Gestik noch eher möglich ist. Ein Buch welches also von der feinen Charakterzeichnung lebt, ist für ein Hörspiel sicherlich nicht gut geeignet. Ein Negativ-Beispiel ist für mich z. B. das Hörspiel „Rufmord" nach Dick Francis, dessen Bücher immer im Pferdesport-Millieu spielen. Das besondere an Francis Büchern sind die wundervollen Charaktere und ihre Gedanken. Im Hörspiel fehlen diese völlig. Wem hilft da die Rennbahn-Atmosphäre, die durch die Geräuschkulisse erzeugt wird? Auch ist es im Hörspiel oft schwierig einen „roten Faden" durch die Handlung zu ziehen. Eine Hilfe ist es hierbei, wenn ein Hörspiel einen führenden Erzähler hat, der an manchen Stellen erklärend einschreitet.

Es gibt aber auch Bücher, die sind hervorragend geeignet für ein Hörspiel. Z.B. kann durch Geräusche und Musikuntermalung hier eine Atmosphäre akustisch vermittelt werden, was manch eine Handlung aufs Beste unterstreicht. Auch als Ergänzung zum Buch kann ein Hörspiel wirklich schön geeignet sein. Ich freue mich z. B. sehr darüber, wenn mein Lieblingsserienheld auf einmal eine Stimme bekommt. Oder überhaupt ein Wiedersehen in Hörform ist klasse. Und wenn ich schon das Buch kenne, muss ich es nicht nochmal als Lesung haben. Hier greife ich liebend gern zum Hörspiel. Ein besonders gutes Beispiel für mich sind da die Hörspiele der Commissario-Brunetti-Serie von Donna Leon, die in der hörverlag als Hörspiel erschienen sind. Brunetti bekommt hier eine Stimme und die eigentümliche, leicht unheimliche Atmosphäre Venedigs erwacht hier zu leben.

Ein Merkmal wie „gekürzt" oder „ungekürzt" entfällt beim Hörspiel. Denn ein Hörspiel ist ja nur eine Umsetzung eines Buches und sowieso nie mit dem Text identisch, da nur Dialoge und im Idealfall vielleicht noch ein paar Erzählpassagen übernommen werden.

Hörstück (HSt): Man könnte sich hierunter ein Theaterstück für die Ohren vorstellen. Verteilte Rollen, oder mindestens passagenweise andere Sprecher. Es entstehen im Kopf mehrere Bilder, verschiedene Szenen, Orte etc..

Feature (F): Hier handelt es sich meist um etwas, was sich mit den anderen Begriffen nicht beschreiben lässt. Z. B. zusammengestellte Tondokumente, akustische Zeitzeugnisse, Ansprachen, etc..

Rezitation (R): Künstlerischer Vortrag einer Dichtung

Inszenierung (I): Kunstvoll vorgebrachter Vortrag von Texten. Z. B. in Gesang oder mit Musikuntermalung.

Tondokument (T): Ein Tondokument ist oft eine Anthologie / Sammlung von verschiedenen Aufzeichnungen zu einem bestimmten Thema. Mehr Informationen kann ich hierzu leider nicht bieten.

Originalton (OT): Hierbei handelt es sich um Life-Aufzeichnungen von Lesungen, Vorträgen, Diskussionen, Rezitationen, Interpretationen, etc..

WortCassetten: Ein anderes Wort für MC - was eigentlich Music-Cassette heißt und somit nicht unbedingt das treffendste Wort für ein Hörbuch ist. Deshalb verwenden einige Verlage den Begriff WortCassette oder Cassette.

Booklet: Hierbei handelt es sich um ein schönes Bonbon. Wenn ein Hörbuch mit einem Booklet versehen ist, so handelt es sich hierbei um ein kleines Heftchen, aus welchem man viele wertvolle Zusatzinfos über beispielsweise Hintergründe zu dem Buch, Autor oder Sprecher finden kann.

Anmerkung: Die in Klammern stehenden Buchstaben sind keine allgemeingültigen Abkürzungen.
Ich verwende sie hier im Hoerbuecher4um für Euer besseres Verständnis.

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© 2002 Hoerbuecher4um, erstellt am 21.07.2002, letzte Änderung am 20.07.2005, Layout by abrakanfill.gif (807 Byte)